Krankheiten der Landschildkröte

Legenot

Die häufigste Todesursache weiblicher Landschildkröten ist die Legenot. Legenot bedeutet, dass das Tier aus irgendeinem Grund, und dafür gibt es sehr viele verschiedene Gründe, seine Eier nicht legt, die Eier im Legedarm verkleben und die Schildkröte daran über kurz oder lang verstirbt.

Die Anzeichen einer Legenot sind nicht immer eindeutig. Wenn das Tier tagelang Löcher gräbt, ohne spätestens nach einer Woche die Eier zu legen, ist die Diagnose klar. Wenn es aber nur irgendwann aufhört zu fressen, und mitten im Sommer apatisch wird, ist die Diagnose nur mit einem Röntgenbild zu stellen.

Die Therapie besteht entweder in der Gabe eines Hormons, welches in den meißten Fällen unmittelbar zur Eiablage führt, oder aber im chirurgischen Eröffnen der Bauchhöle.  


Rachitis oder Panzererweichung

Landschildkröten sind aufgrund der besonderen physiologischen Anforderungen des Panzerwachstums noch empfindlicher für Rachitis, als viele andere Reptilien. Dies trifft ganz besonders auf Jungtiere mitten im Wachstum zu.

Die Ursachen sind Störungen in Calciumstoffwechsel, die vielfältige Gründe haben können. Fehlende Calciumzufuhr, mangelndes UV-Licht oder starker Parasitenbefall um nur die häufigsten Auslöser zu nennen.  Eine gründliche Analyse der Haltungssituation ist Voraussetzung um das Problem zu lösen. Bringen Sie Bilder des Terrariums und eine genaue Beschreibung der Beleuchtung und sonstigen Elektroinstallation zu Ihrem Besuch bei uns mit.


Posthibernale Anorexie


Darunter versteht man, Schildkröten die nach dem Winterschlaf nicht, oder nicht schnell genug, den Stoffwechsel hochfahren und mit der Futteraufnahme beginnen.

Die Ursache liegt in der Regel darin, dass es den Tieren aus verschiedenen Gründen nicht gelingt, die im Winter angesammelten Stoffwechselabbauprodukte zügig auszuscheiden. Sie vergiften sich sozusagen innerlich und ein Kreislauf nach Unten geht seinen Weg. Die Schildkröte frisst nicht, scheidet nichts aus und stirbt meist innerhalb von zwei Wochen.

Bei rechtzeitiger Therapie, das bedeutet, wenn die Schildkröte nach zwei Tagen noch nicht gut frisst, sind die Patienten durch eine ein- oder zweimalige Infusionsbehandlung und Zwangsfütterung in der Regel schnell und zuverlässig zu retten. 


Parasiten

Schildkröten sind sehr häufig mit verschiedenen Würmern befallen. Darunter vor allem Oxyuren und Askariden.  Durch die Infektion schon im Ei sind ganz besonders Jungtiere betroffen. Die Tierchen kümmern, entwickeln sich schlecht und erkranken an Rachitis. Erwachsene Schildkröten zeigen oft, trotz massiver Verwurmung keine Symptome. Eine einfache Kotuntersuchung verschafft Klarheit über den Befall.

Zum Antragsformular für Kotuntersuchung hier klicken.

Den Wurmbefall als natürlich zu bezeichnen, lehnen wir ab, da Schildkröten bei uns unter wesentlich beengteren Verhältnissen als in der Natur leben und daher einem viel höherem Infektionsdruck ausgesetzt sind. Oft finde sich bei der Sektion tausende von Würmern im Darm des verstorbenen Tieres.